Diskussion über den Weltwoche-Artikel von Alex Baur auf http://myblog.de/kewil/cat/31421/0


Schweizer Sklaventreiber?

Die politisch-korrekten Kreuzritter machen vor nichts und niemand Halt. Eigentlich handelt es sich um potentielle oder wirkliche Erpresser von eigenen Gnaden. WELTWOCHE 24/06:

Wir Sklaventreiber
Von Alex Baur

Die Schweiz war nie eine Kolonialmacht. Das soll uns jetzt leidtun. Hat sich auch die Schweiz – klammheimlich wie üblich – am Sklavenhandel bereichert? Muss schon wieder ein düsteres Kapitel der Geschichte neu beleuchtet werden? Nach der Holocaust- und der Apartheid-Debatte eine über Sklaverei? Für den St. Galler Kabarettisten, SP-Politiker und Lehrer Hans Fässler ist klar: Schwere Schuld lastet auf uns allen, Sühne ist angezeigt.

Vor drei Jahren stöberte Fässler im Internet beim «Googeln» zufällig ein paar alte Eidgenossen auf, zumeist Auswanderer oder Kaufleute, die mit der Sklaverei zu tun hatten. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein wurden auch hierzulande sorglos mit Blut und Schweiss von Sklaven befleckte Rohstoffe konsumiert. Als im April 2003 der korrupte haitianische Machthaber Jean-Bertrand Aristide von der einstigen Kolonialmacht Frankreich 21 Milliarden Dollar Wiedergutmachung forderte, erkannte Fässler deshalb auch Handlungsbedarf in der Schweiz.

Vor einem Jahr veröffentlichte der Google-Historiker, der sich im Web stolz an der Seite von Ed Fagan präsentiert, seine von der öffentlichen Hand grosszügig finanzierten Nachforschungen als Buch*. Die Presse nahm das Thema bereitwillig und wohlwollend auf (die Datenbank SMD weist 81 Zeitungsbeiträge aus, davon allein 37 im St.Galler Tagblatt). Fässlers Genossen lancierten landesweit zwanzig parlamentarische Vorstösse. So wurde auch schon im «Municipio di Brissago» über den Schweizer Anteil an der Sklaverei debattiert.

Allmählich beeindruckt das mediale Sperrfeuer selbst den Bundesrat, der 2003 noch schnöd meinte, die Schweiz habe nie Kolonien besessen und die heutige Generation wäre ohnehin nicht verantwortlich für die Sünden ihrer Urahnen. Doch jetzt vollzieht der Bundesrat unter der Federführung von Micheline Calmy-Rey eine Wende und teilt mit, dass er die Schweizer Beteiligung am Sklavenhandel «zutiefst bedauert» und Geld für die wissenschaftliche Aufarbeitung lockermachen will. Noch ist von Wiedergutmachung nicht die Rede. Doch der Weg für eine «Fässler-Kommission», welche die dafür nötigen Grundlagen zweifellos liefern würde, ist schon geebnet.

Vorläufiges Fazit: Mit Sklaven- und Ablasshandel lässt sich auch im 21. Jahrhundert noch gutes Geld machen.

Hans Fässler: Reise in Schwarz-Weiss.

Rotpunktverlag. 340 S., Fr. 36.–


Zwei Sätze den geneigten Lesern: Hans Fässler ist ein geldgeiler Betrüger. Ed Fagan ist ein geldgeiler Betrüger. Beweise dafür gibt es im Dutzend!

bisher 7 Kommentar(e)    

no mercy / Website (11.7.06 02:00)

Wenn Hans Fässler nur ein geldgeiler Betrüger wäre, nun davon gibt es viele.
Nein, er ist ein potentieller Sklavenhalter, der die Schweizer Steuerzahler versklaven will.
Aber es ist Sache der Schweizer, diesen Kasperle abzuwatschen, nicht meine.

 Kewil / Website (11.7.06 07:22)

Hier kommen auch andere Länder zur Sprache, nicht nur D!


axl (11.7.06 08:13)

vielleicht findet fässler noch heraus das sein urururgrossvater pfeffer und salz gegessen hat das unter unmenschlichen bedingungen in den ehemaligen kolonien hollands produziert wurde.
hängt er sich daraufhin aus scham auf, hätte er meine volle zustimmung .


Wollauchi, Eberhard (11.7.06 08:50)

Das Bild funktioniert immer - nicht noch immer: Der böse weiße Mann und die armen Schwarzen. Und darunter leiden die Afrikaner noch heute. Deshalb gibt es in Schwarzafrika kaum einen Staat, der nicht als failed state bezeichnet werden kann.
Nur eine Kleinigkeit wird vergessen: Die Sklavenjäger waren nicht nur Araber, sondern afrikanische Stzämme, die andere Stämme überielen, um Sklaven zum Verkauf für die Weißen zu haben. Ohne die Hilfe u.a. der schwarzer Stämme wären die weißen Sklavenhändler arm dran gewesen. Und daran sollten sich jene erinnern, die eine Elegie anstimmen. Aber dies mitzubedenken würde ja politisch nicht korrekt sein.


Kurt (11.7.06 10:34)

In den USA gibt es auch die Diskussion daß die Weißen an die Schwarzen reparationen zahlen sollen.
Nur wieso sollen Leute di enie Sklaven besessen haben an Leute die nie Sklaven waren Geld zahlen?
Und was ist mit Leuten die sowohl schwarze als auch weiße Vorfahren haben ?
Was ist mit Leuten die im 19./20JH eingewandert sind ?
Und was ist mit Schwarzen (fälschlich african american), die nicht aus Africa stammen (Jamaica, Haiti, Trinidad)?
Und "Weiße" waren doch auch mal Sklaven zb. Germanen im römischen Reich, oder weiße Sklaven im osman. Reich. Bekommen wir jetzt Geld von den Italienern/Arabern?


Kewil / Website (11.7.06 10:56)

Ja wir stellen jetzt an Weltmeister Italien Ansprüche, weil uns die alten Römer alles geklaut haben.


AntiMusel (11.7.06 14:28)

gute idee