Bügelt die dunkeln Gene der Nation

Blocher im Tessin

VON EDOUARD WAHL, BRISSAGO

Nach grosser Eloge der Entscheidungen „unserer Vorfahren“ in der kleinen Heimat und im Handel in der weiten Welt  wurde - am öffentlichen SVP Forum in Locarno -  Bundesrat Blocher  vom Grossratskandidaten Edouard Wahl gefragt:

Wie es sich vertrage mit der gelobten Entscheidungs-Reife der Vorfahren,  dass während 450 Jahren der schweizerische Aussenhandel massiv beteiligt war an der Entführung von 13 Millionen schwarzer Sklaven aus Afrika und ihrer Ausbeutung in Amerika. Zum Teil mit Unterstützung schweizerischer Regimenter und zuletzt gefördert durch den jungen Bundesrat der Jahre nach 1848. Und ob denn die Schweiz nach Herr Blochers Meinung die schweizerische Beteiligung an diesen Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufzuarbeiten habe?

Blocher räumte das Fehlverhalten jenes Teils der Altvordern ein. Meinte aber lässig: Was haben denn wir Heutigen damit zu tun?

Gewaltiger Applaus der Tessiner SVP-Gemeinde deckte die unausweichliche Folgeüberlegung zu:  dass die Paläste der schweizerischen Sklavereiwirte in manchen Kantonen noch Zeugen hohen Verkehrswertes sind und die Sklaverei-Profite weiterhin in den Handelshäusern und Banken zum finanziellen Fundament gehören.

Bundesrat Blocher fand sich nun angestossen, unter nochmaligen Applaussgewittern  die Aufarbeitung der schweizerischen Vergangenheit zur Zeit des Holocaust ebenfalls als unangebracht zu geisseln. Als etwas, womit wir nichts wir zu tun haben