Herr
Hans Fässler
Cunzstr. 31
9016 St. Gallen


Schweizerisches Alpines Museum
Musée Alpin Suisse
Museo Alpino Svizzero
Swiss Alpine Museum
Helvetiaplatz 4
CH 3005 Bern


Bern, 5. Juni 2007


Agassiz

Sehr geehrter Herr Fässler

Für die Zusendung Ihres Schreibens vom 28. Mai danken wir Ihnen. Ihr Anliegen war uns nicht ganz neu. Herr Kaeser hat an der Vernissage der Ausstellung in Neuchâtel darauf hingewiesen. Nähere Details habe ich aber nicht gekannt. Ich bin auch der Meinung, dass solche weniger positive Seiten bei einer biographischen Betrachtung nicht ausser acht gelassen werden dürfen. Dabei geht es mir noch vor den Personen urn die richtige kulturgeschichtliche Vermittlung der damaligen Verhältnisse. So wäre es insbesondere interessant zu wissen, ob Agassiz Meinung damals in der Schweiz verbreitet war oder ob es ein Einzelfall war, oder ob er erst in den USA so richtig darauf gekommen ist. Mit Lavaters Physiognomik hatte Agassiz ja einen ehemaligen Landsmann, der bereits Vorarbeit geleistet hatte.

In dem Sinn kann ich Ihre erste Frage bejahen; ob man da von "Verankerung" sprechen kann, denke ich ist bei der doch insgesamt recht geringen Bekanntheit von Agassiz etwas hoch gegriffen.

Die zweite Frage ist eine originelle, provokative Idee, die aber nicht die geringste Aussicht auf Erfolg hat.

Die dritte Frage kann ich insofern bejahen, dass wir künftig bei Führungen auf diese weitere Aktivität von Agassiz hinweisen können. Dies ist sicher sogar ein Punkt, der die Führungen interessant machen kann. Ein schriftlicher Hinweis im Rahmen der bisherigen Ausstellung ist aber aus verschiedenen Gründen nicht möglich.


Mit freundlichen Grossen

SCHWEIZERISCHES ALPNES MUSEUM
Dr. Urs Kneubühl, Direktor