Hans Fässler erhält Geld für Sklavereireportagen

St. Gallen - Der St. Galler Historiker, Kabarettist und alt SP-Kantonsrat Hans Fässler erhält vom Kanton St. Gallen Geld für ein Buch mit Sklavereireportagen: Das Parlament hat einen Beitrag von 15 000 Franken aus dem Lotteriefonds knapp bewilligt.

Mit 90 Ja- zu 83 Nein-Stimmen bei einer Enthaltung hat das Parlament den Beitrag an Fässlers Buch gutgeheissen; es lehnte damit einem Antrag der Finanzkommission ab. Klar gegen das Buch votierten Parlamentarier von FDP und SVP, die CVP war gespalten, SP und Grüne geschlossen dafür, genau wie die Regierung des Kantons St. Gallen.

Albert Nufer, Grüne, sagte, man dürfe keine Retourkutsche fahren gegen Hans Fässler, nur weil dieser ein unbequemer Kantonsrat gewesen sei. Agostino Cozzio, CVP, erklärte, Werk und Autor müssten
getrennt werden. Regierungsrätin Katrin Hilber sagte, Angst vor der Geschichte sei unangebracht; man müsse sich dafür interessieren.

Reportage über Toussaint Louverture

Hans Fässler hat anlässlich des St. Galler Kantonsjubiläums 2003 das Programm Louverture stirbt 1803 über den haitianischen Sklavenbefreier Toussaint Louverture (1744-1803) realisiert. Die Basis dafür bildete von Fässler gesammeltes Material. Das Ergebnis seiner Recherchen will Fässler in einem Buch zugänglich machen.

Dank eines Stichentscheids der neuen Kantonsratspräsidentin Margrit Stadler, CVP, sagte das Parlament Ja zu einem Beitrag über 200 000 Franken an das Werdenberger Namensbuch. Insgesamt wurden 50
Lotteriefondsbeiträge im Betrag von 3 Millionen Franken bewilligt.