Greift Ed Fagan bald in unser Portemonnaie?
Im Jahre 1803 schickte Napoleon 635 Schweizer Soldaten nach Haiti in den Krieg. Keiner kam lebend zurück. Entweder erlagen sie im Kampf oder verreckten elendiglich am damals grassierenden Gelbfieber. Wenn Historiker nachforschen, weshalb es dazu kam, so ist dies in Ordnung. Sie werden wahrscheinlich zum Schluss kommen, dass es damals in der Schweiz nicht für alle zu essen gab und dass es gar nicht möglich war, einem «Aufgebot» Napoleons nicht Folge zu leisten.
Was aber passiert konkret? Da will jemand um jeden Preis einen Bezug der Schweiz zum damaligen Sklavenhandel konstruieren. Verantwortlich sollen wir auch noch sein - und deshalb dafür zahlen! An wen? Den Opfern kommt nach über 200 Jahren klar nichts mehr zugute. Will unser Historiker also die Kässeli gieriger amerikanischer Juristen füllen? Wenn dieser offensichtliche Fagan-Fan wortwörtlich von einer «...absolut unnötigen Dämonisierung der Person Ed Fagans...» schreibt, dann bin ich irritiert. Wenn dieselbe Person dem amerikanischen Sammelklagen-Papst in einem Mail vom 17.2.03 «geheime Informationen» zuspielt, sträuben sich meine Nackenhaare! Die Antwort aus den USA? «Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir nicht die Absicht, Schweizer Institutionen in die Klagen der Nachfahren früherer afro-amerikanischer Sklaven mit einzubeziehen...Ich werde sie informieren, wenn dies ändert». Da kommt mir die Galle hoch. Ich erinnere an die Milliardenzahlungen aus der Schweiz. Orchestriert wurden die Sammelklagen durch Ed Fagan. Wer sich mit solchen Typen auf «polit- historische» Debatten einlässt und zahlt, erledigt nichts, sondern macht sich erpressbar. Unbegreiflich, dass sich gewichtige Kantonsratsmitglieder dafür einsetzten, dass dieser Historiker durch den Kanton St. Gallen weitere 15 000 Franken erhält - auch aus Angst vor einer schlechten Presse bei Ablehnung des Gesuchs! Es ist auch für mich wichtig, dass wir nicht in eine träumerische Heldenromantik verfallen, sondern unsere Geschichte verstehen. Auch das Negative. Aber nicht nach der Art von Lehrer Fässler, dem Zuspieler Fagans! Er verfügt über Durchhaltewillen und rhetorisches Talent. Das macht ihn gefährlich. Ich fürchte mich vor den anstehenden Sammelklagen. Die Geier kreisen bereits über uns! - Verantwortungsvolle Politiker haben eine Pflicht gegenüber unserer und den nachfolgenden Generationen: Sie müssen den egoistischen (sich hinter einer pseudo-altruis-tischen Fassade tarnenden) Anwälten wie Fagan, Wachmännern wie Meili und Historikern wie Fässler Paroli bieten und sie in die Schranken weisen!
Roland Büchel
Kantonsrat SVP Rheinstr. 4, 9463 Oberriet